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Falschfarbentechnik color substitution: Verfahren zur Kontraststeigerung bei visueller Bildbeurteilung. Es können den reinen Graustufen bei Infrarot-Kamerabildern oder den kaum wahrnehmbaren Helligkeitsstufen innerhalb einer Farbart (beispielsweise Laubgrün-Nuancen bei Satellitenfotos zur Analyse des Waldsterbens) willkürlich gewählte Bunttöne mit zusätzlicher Information (Infrarot: Temperaturen) zugeordnet werden.

Farbabgleich color match: visueller Vergleich zwischen Farbenpaaren oder Muster und Probe – siehe Abmusterung.

Farbabstandsformel color difference formula: mathematische Vorschrift für die Berechnung eines Farbabstandes ΔE zwischen den jeweiligen Farborten von Muster und Probe oder von Mustern bzw. Proben untereinander. Eine F. ist durch die triviale Euklidische Abstandsformel (Wurzel aus der Summe der Koordinaten-Quadrate) prinzipiell für jedes Farbmodell festgelegt. Wichtigste F. in der Farbkommunikation ist die CIELAB (1976)-Formel ΔE*ab für D50/2°. Anwendungen: Vergleich von Proof und OK-Bogen oder OK-Bogen und Fortdruckbogen, Toleranzeinhaltung der Farbwerte des Medienkeils im Digitalproof, Toleranzvereinbarungen

Farbabweichung color deviation: siehe ΔE

Farbanalyse color analysis: Zerlegen einer bunten Bildinformation in Farbkanäle RGB und Farbseparationen CMYK; Gegenteil: Farbsysthese (Zusammendruck der Farbseparationen).

Farbannahme ink trapping: Haftung zweier Druckfarbenschichten im Nass-in-nass-Offsetdruck; Maß für die Mottling-Neigung (Wolkigkeit) sowie für die Farbspaltung der übertragenen Druckfarbe zwischen dem Gummituch und der vorausgehend gedruckten Druckfarbenschicht. Bestimmungsverfahren, bei denen jeweils die Volltondichten der Einzelfarben und des Zusammendrucks mit dem Filter der zweitgedruckten Farbe gemessen werden: F. nach Preucil (DIN 16527, ungenau); F. nach Ritz („Perlfaktor“, weil sich schlechte F. in perlendem Ausdruck zeigt); F. nach Brunner (am genauesten):

FABr = [1 – 10–(DV1+2 – DV1)] · 100 % / [1 – 10–(DV2)]

Je höher der Prozentwert, umso besser die F.; bei zu geringer F. evtl. Änderung der Farbreihenfolge oder Einsatz formatbreiter Farbabnahmestreifen im Beschnitt.

Farbannahmefähigkeit ink receptivity: Bedruckbarkeitseigenschaft einer Substratoberfläche, bestehend in der Fähigkeit, Druckfarbe gleichmäßig und in ausreichendem Maße während des Druckprozesses von der Druckform, im Offsetdruck von der Oberfläche des Gummidrucktuches, ohne Abstoßerscheinungen anzunehmen; messtechnische Charakterisierung durch die Ölaufnahme nach Cobb-Unger.

Farb[raum]anpassung gamut mapping: Verfahren des ICCColormanagement, bei dem ein Gerätefarbraum in einen anderen Gerätefarbraum abgebildet wird. Anpassung bedeutet, dass diese Transformation nach verschiedenen Vorschriften vorgenommen werden kann; siehe Farbwiedergabeabsichten, Clipping. Es lassen sich unterschiedliche (RGB nach CMYK) und gleiche Farbraummodelle (RGB nach RGB, CMYK, nach CMYK) anpassen.

Farbart chromaticity: Familie von Farbvalenzen, die sich nur durch ihre Helligkeit unterscheiden, das heißt, Buntton und Buntheit bleiben konstant. Bei einem Schnitt durch einen Farbraum parallel zur Helligkeitsachse (Unbuntachse) weisen die Farben einer Farbart auf jedem Helligkeitsniveau immer denselben Abstand zur Helligkeitsachse und somit immer dieselben Farbort-Koordinaten (englisch „Farbart-Koordinaten“: chromaticity coordinates) auf.

Farbartverschiebung chromaticity/hue shift: Phänomen, das darin besteht, dass sich bei Änderung einer der drei Farbattribute Buntton, Helligkeit oder Buntheit auch die Farbart ändert. Die Farbart verschiebt sich nur in einem Fall nicht, nämlich wenn die Helligkeitsänderung nicht auf eine Buntton- und/ oder Buntheitsänderung zurückzuführen ist. Anwendung: Farbauswahlwerkzeug in Adobe Creative Suite.

Farbauftrag 1) color job: Druckauftrag, der einen Farb-Workflow erfordert. 2) inking, ink application: das Einfärben der Druckform mit den F.-walzen. 3) ink coverage: Farbbedeckung auf dem Bedruckstoff im Übereinanderdruck, beispielsweise im Vierfarbendruck theoretisch maximal 400%, praktisch maximal 330% – siehe Gesamtfarbbedeckung.

Farbauszug color separation file/print: Bebilderungsdatei bzw. deren Teildruckergebnis für jede der am Druckprozess beteiligten Druckfarben.

Farbbalance color balance: im Rahmen des standardisierten Druckprozesses das Einhalten der Toleranzen des jeweiligen Druckfarbenanteils der Prozessfarben im Mehrfarbendruck. Die Prozesskontrolle erfolgt anhand von Druckkontrollstreifen densitometrisch oder farbmetrisch in den entsprechenden Messfeldern nach Priorität Volltondichte oder Dreifarbengrau.

Farbbegabung color aptitude: oft beruflich trainierte Fähigkeit, ohne Referenz Farben richtig identifizieren und bewerten zu können; wird mit dem CAT-Test geprüft. Einige Drucker beherrschen die Beurteilung der Prozessfarben CMYK so gut, dass sie ohne Farb- oder Dichtemesstechnik zum OK-Bogen gelangen könnten, wenn sie dürften.

Farbbelegung color imposition: im Mehrfarbendruck die Verteilung der Teildruckfarben eines Druckauftrags auf die verfügbaren Druckeinheiten, im Bogenoffset beispielsweise auf einer Sechsfarbenmaschine 2/4 oder 6/0, im Zeitungsdruck beispielsweise in Achtertürmen oder Satellitendruckwerken 4/4, 2/4, 3/3 usw.

Farbbibliothek color library: systematische Zusammenstellung von Schmuckfarben-Datensätzen in Form einer Farbpalette (indizierte Farben), einer Farbdatenbank (spektrale Remissionsgrade) oder eines digitalen Farbfächers (Spektraldaten, CIELAB). Pantone stellt seine Farbfächer und Paletten als Plug-ins zur Verfügung. Techkon stattet seine Spektraldensitometer mit HKS-Farbfächern aus; der Anwender von Techkon-Geräten und-Software hat die Möglichkeit, mit dem Messgerät eigene F.en zu erstellen und über die SpectroConnect-Software zu exportieren und in anderen Geräten zu importieren. Im Prinzip stellt auch eine Sammlung von „named color profiles“ für Sonderfarben eine F. dar.

Farbdia(positiv) color transparency, tranny, chrome, color slide: analoges Farbbildoriginal; im Zeitalter der Digitalfotografie nur noch als Archivmaterial vorhanden.

Farbdichte color density: optische Dichte der bunten Prozessfarben CMY mit der jeweiligen Volltondichte als indirektes Maß für die Druckfarbenschichtdicke; negativer Zehnerlogarithmus (–lg) des Quotienten aus gemessenem und einfallendem Lichtstrom, wobei die Messung unter physischen oder virtuellen Farbfiltern (Rotfilter für C, Grünfilter für M, Blaufilter für Y, breitbandiger Visual-Grünfilter für K) erfolgt. Aus der F. lassen sich – unter Verwendung geeigneter Messfelder im Druckkontrollstreifen – verwandte Größen ableiten: Rastertonwert und Tonwertzunahme, Schiebe-/Dublierfaktor und Farbannahme. Die F. von Sonderfarben ist nur ungenau unter einem der Filterkanäle messbar; exakt ist allein die spektrale Farbdichte. Glanzfreie Messgeometrie 45°:0° oder 45°:0°. Im Gegensatz zur Farbmessung wird bei der F. immer (außer USA: Status T) mit Polfilter gemessen, um die Differenzen zwischen nasser und getrockneter Druckfarbe zu kompensieren. Weil die Druck farben lasierend sind und bei der Messung an gerasterten Farbflächen die Papierfärbung wirksam wird, ist vor Messbeginn das Densitometer auf das Papierweiß zu kalibrieren (außer USA: Absolutweiß).

Farbdispersion chromatic dispersion: Aufspreizung (Zerlegung) eines Lichtstrahls in seine spektralen Anteile durch Beugung an einem Gitter oder durch Brechung an den Grenzflächen beim Durchgang durch ein Prisma; Anwendung: Monochromator in Spektraldensitometern, um die zum Farbreiz beitragenden Wellenlängen isolieren zu können.

Farbdosierung ink metering: Aufgabe der Farbwerke in der Druckmaschine. Die Dosierung der Druckfarbe kann vom Leitstand aus in Gesamtfarbmenge (mittels Duktor oder Rasterwalze) und den einzelnen Farbzonen (mittels Farbschieber) erfolgen oder ist Bestandteil einer Färbungsregelung, beispielsweise KBA QualiTronic ColorControl. Üblich ist die Vordosierung (CIP3-Farbvoreinstellung, Druckfarbenprofil) beim Farbeinlauf zu Beginn eines neuen Druckauftrags auf Basis der Druckformdaten.

Farbdreieck color triangle: siehe Normfarbtafel

Farbdrucksystem color printing system: alle Druckmaschinen, Bürodrucker und Digitalkopierer, die mehr als die Farbe Schwarz ausgeben.

Farbe 1) color: visuelle Wahrnehmung, die durch Licht – also Wellenlängen zwischen 380 und 780 nm im elektromagnetischen Spektrum – und dessen Wechselwirkung mit der Umwelt hervorgerufen wird. Die Farbe von Primär- und Sekundärstrahlern – also die Farbreize der Lichtfarben (Lichtquellen) sowie der Körperfarben (Objektoberflächen und transparente Medien) – kann das Auge unterscheiden:

– unabhängig von den Strukturen (räumliche Ausdehnung, Konturen und resultierende Schatten) sowie
– unabhängig von den Texturen (Oberflächenstruktur, Rauheit, Glanz) der Strahler vom angrenzenden Umfeld.

Farbreize werden von jedem Menschen
– unterschiedlich wahrgenommen durch die individuelle Beschaffenheit der Augen sowie
– unterschiedlich empfunden durch die individuelle psychische Verfassung, weshalb die CIE-Farbmodelle auf

Durchschnittswerten einer großen Grundgesamtheit beruhen. 2) fließfähige färbende Substanzen mit niedrig- bis hochviskoser Konsistenz, das heißt Druckfarben (printing ink) und Anstrichfarben (paint). 

Farbebene color layer: im Gegensatz zur Abspeicherung in Farbkanälen (beispielsweise RGB in einer Ebene) können einige Dateiformate (aber nicht TIFF und JPEG) auch jeden der Farbkanäle in individuellen Ebenen abspeichern, womit sich beispielsweise CMYK-Farbauszüge simulieren lassen.

Farbempfindung color perception/sensation: die sich im Gehirn entfaltende Wirkung eines physikalischen Farbreizes (Licht), der über das Auge als Farbvalenz wahrgenommen wurde.

Farbempfindungsmerkmale (perceived) color attributes: intuitive Farbattribute: Helligkeit, Buntton, Buntheit.

Farbenfehlsichtigkeit, „Farbenblindheit“ color vision deficiency, color-blindness: Abweichung von der normalsichtigen Trichromasie (farbrichtiges Tagsehen) bei ca. 5% der Menschen aufgrund der Andersfunktion (Anomalie: Farbenpaar-Metamerie) oder des Ausfalls (Anopie: Farbenpaar-Verwechslung) von einem (Dichromasie) oder zweien (Monochromasie) der drei Netzhaut-Zapfentypen. Farbenfehlsichtige Personen sind untauglich für Berufe, in denen Farben eine wichtige Rolle spielen; die nötige Feststellung der Normalsichtigkeit erfolgt im Stilling-Hertel-Test bzw. des Farbenfehlsichtigkeitstyps mit Ishihara-Tafeln.

Farbenindizierung color indexing: Verarbeitung von Echtfarbendateien (8 bpp) in Bildbearbeitungsprogrammen, die nur erheblich geringere Pixeltiefen (8 Bit insgesamt) akzeptieren; in diesem Falle wird eine auf 256 Farben reduzierte Farbpalette aufgerufen, worauf die 16,7 Mio. Echtfarbnuancen verlustbehaftet abgebildet werden.

Farbenordnungssysteme color ordering systems: meistens empfindungsgemäß gleichabständig aufgebaute Farbmustertafeln, in denen die einzelnen Farbnuancen nach intuitiven Attributen angeordnet sind: ausgehend von der Helligkeitsachse mit wachsender Buntheit, jede Tafel entspricht einer Farbart bzw. Bunttonfamilie. Beispiele: Munsell Book of Colors, Ostwaldscher Doppelkegel.

Farbenpsychologie psychology of colors: komplexe, teils widersprüchliche Anschauung der Farbempfindung und Farbenwirkung. F.-Disziplinen:

– Farberinnerungsvermögen (color memory power): Unterscheidungsfähigkeit von Farben durch Vergleich, durch den Bezug auf eine andere Farbe oder allein durch eine begriffliche (Farbnamen) oder motivliche (Erlebnisbilder) Zuweisung im Farbengedächtnis; „Farbbegabte“ unterscheiden Tausende Nuancen; viele Menschen können eine „Lieblingsfarbe“ benennen, am häufigsten Blau.

– Harmonie der Farben (color harmony): als harmonisch werden empfunden: empfindungsgemäß gleichabständige Farbskalen, Skalen mit „warmen Tönen“ (reich an Gelb-, Orange- und Rotanteilen), zwei oder mehr Nuancen mit jeweiligen Anteilen ein und derselben Mischfarbe; als disharmonisch werden empfunden: Komplementärfarben, zwei oder mehr Nuancen mit „kalter“ oder „giftiger“ Anmutung; besonders in „Pastelltönen“ (zarte Mischfarben ab 3. Ordnung) liegt die Farbästhetik in Malerei, Architektur, Design und Mode.

– Signalwirkung (signal effect): außergewöhnliche Wirkung von hellen, hochgesättigten Farbnuancen, insbesondere Gelb (Gefahr!) und Rot (Halt!), Farbenpaare Gelb-Schwarz (Wespe, hervorstehende Kanten), Rot-Blau (warm-kalt), Rot-Grün (Stop-Go).

– Symbolwirkung (symbolism): national unterschiedliche Interpretationen von Farben; in Europa: Unschuld (Weiß), Neid/Eifersucht (Gelb), Liebe/Wut (Rot), Hoffnung/Gift (Grün), Treue (Blau), Ärger/Trauer (Schwarz) usw.; durch die teure Beschaffung von Farbmitteln sowie durch heraldische (Wappen, Flaggen) und politische Traditionen (Parteien, Mäntel der Könige und Päpste) stehen bestimmte Farben für Macht (Purpur), Gewalt (Violett – man beachte: „violence“), Unnahbarkeit (Weiß, Silber), Reichtum/Glück (Gelb, Gold), Reinheit (Weiß, Türkis), aber auch Revolution/Kommunismus (Rot), Konservatismus (Schwarz), Umweltschutz (Grün), National sozialismus (Braun).

– Synästhesie (synesthesia): durch farbintensive Erlebnisse (Rotwein/Blutlache, Waldspaziergang/Pfefferminzlikör) unbewusst positiv oder negativ beeinflusste Farbempfindungen; als Krankheitsbild die Vermischung der Sinne, beispielsweise die Wahrnehmung von Tönen, Gerüchen und Geschmack als Farberscheinung, aber auch die Wahrnehmung von Farben als Gerüche, Geschmack oder Töne.

Farbensehen color vision: das helladaptierte Sehen (Tagsehen) mit den 3 Zapfentypen auf der Netzhaut.

Farbenvergleich color comparison: Bewertung der Farbreize zweier Proben hinsichtlich ihrer Gleichheit oder Verschiedenheit. Nach dem von-Kries’schen Persistenzsatz (1878) ist dabei das Urteil immer unabhängig von der Farbstimmung, das heißt vom Adaptationszustand des Auges, nicht aber von der beleuchtenden Lichtart – siehe CIECAM02, Farberscheinung, Metamerie.

Farberscheinung, Farbanmutung color appearance: Wahrnehmung von Farbnuancen unter konkreten Umwelteinflüssen wie einer bestimmten Lichtart bzw. bei Lichtartwechsel oder zwischen den Extremen Glanz bzw. diffuser Reflexion, blendender bzw. unzureichender Beleuchtung usw.; bei Farbraumkompressionen in einem Colormanagement-System bleibt die Anmutung aller Farben im Verhältnis zueinander erhalten; siehe CIECAM02

Farberscheinungsmodell color appearance model: Modell, das einen Farbreiz unter bestimmten Bedingungen simuliert, beispielsweise CIECAM02. Es beschreibt die Betrachtungs- und Beleuchtungsbedingungen, die die Farbwahrnehmung beeinflussen und auf die sich das Auge adaptieren wird: Gesichtsfeldwinkel, Farbe und Helligkeit des angrenzenden Umfelds und beleuchtende Lichtart. Unter Anwendung der Algorithmen einer chromatischen Adaption und Nachadaption lassen sich nun Ist- mit Soll-Bedingungen mathematisch vergleichen und entsprechend optimierte Einstellungen finden. Anwendungen: Dimmen von Abmusterungskabinen und Normlichtleuchten ohne Verschiebung der Farbtemperatur; Wahl eines Monitor-Weißpunkts (Standardeinstellung von D50 abweichend) bzw. gezielte Monitor-Kalibrierung; Validierung von Softproof-to-Press-Systemen, bei denen sich der Monitor unter dem direkten Einfluss der gedimmten Normlichtleuchte befindet.

Farbfächer color guide, color swatch (book), color specimen book: Farbauswahlsystem für das Gestalten von Drucksachen; Farbmuster auf unterschiedlichen Substraten, beispielsweise Naturpapier, gestrichenes Papier, Zeitungspapier oder Folien; Beispiele: HKS, Pantone.

Farbfernsehen color TV: Bildübertragung nach verschiedenen Farbnormen und Farbsignalbeschreibungen; für alle Normen (NTSC, PAL, SECAM und HD-Nachfolger) gilt der Farbraum YIQ mit der Luminanz Y, I-Signal-Chrominanz und der Q-Signal-Chrominanz

Y = 0.299 R + 0.587 G + 0.114 B

I = 0.596 R – 0.274 G – 0.322 B

Q = 0.211 R – 0.522 G + 0.311 B

mit den Zahlenwerten der Leuchtdichte-Koeffizienten „lumared“, „lumagreen“ und „lumablue“.

Farbfernverstellung, Farbfernsteuerung remote inking adjustment/control: an allen Druckmaschinen mit Leitstand vorhanden, an dessen Vorderkante sich das Farbsteuerpult mit den Farbzonentasten +/– befindet.

Farbfilm 1) film for color slides/prints: veraltetes Aufzeichnungmedium in Form des Farbnegativfilms (für Abzüge) und des Farbumkehrfilms (Direktpositivfilm, für Diapositive). 2) ink film/layer: zunächst feuchte Druckfarbenschicht auf dem Bedrucksoff, wo sie einen trockenen Film ausbildet („Filmbildung“).

Farbfilter selective filter: Glas-, Gelatine- oder Interferenz-Filter, die aus dem Licht bestimmte Wellenlängen selektieren und somit über eine bestimmte Filtercharakteristik verfügen; heute nur noch messtechnische Anwendung in Monitor-Kolorimetern.

Farbfläche flat tint: gedruckte Fläche mit gleichem Buntton und Rastertonwert bzw. Vollton; der Druck erfordert höchste Aufmerksamkeit, weil geringste Schwankungen im Druckprozess (Farbe-Feuchtmittel-Balance, Walzenstreifen, Schmutz, Farbbalance) schnell sichtbar werden.

Farbflop color flop: vom Betrachtungswinkel (in der Regel zwischen 45° und 22,5°) abhängige ein- oder mehrfache Änderung des Farbeindrucks bei Interferenzpigmenten aus Siliziumdioxid, beispielsweise Gleitsmann Shift, Merck Colorstream; Farbmessung im Goniospektralfotometer.

Farbfluss ink flow: primär gerichteter Strom der Druckfarbe vom Farbkasten über die Walzen, die Druckform und das Drucktuch auf den Bedruckstoff. Durch Rückspaltung kommt es zu einem sekundären Strom in entgegengesetzter Richtung, der zum Schablonieren führen kann und auch Papierfasern usw. bis in den Farbkasten transportiert. Gegen Schablonieren und ungleiche Verteilung der Farbe zur Vorder- oder Hinterkante des Druckbildes (vorder-/hinterlastig) werden Glättwalzen eingesetzt.

Farbförder- und-versorgungssysteme ink supply/feed systems: leicht handhabbare oder automatisierte Lösungen zum farbabfallarmen Befüllen des Farbkastens: Kartuschen samt Auspressvorrichtungen sowie Pumpen, die aus Groß gebinden die Druckfarbe über Rohrleitungen fördern.

Farbführung inking: Einstellen der globalen und zonalen Farbmenge (ink feed) und ihre laufende visuelle oder messtechnische Kontrolle sowie ihre Nachführung während des Fortdrucks.

Farbgebung color graphic design, coloring: künstlerischgestalterisches Auswählen und Platzieren von Farbnuancen.

Farbgradation tone reproduction curve, TRC: 1) Verhältnis der Rastertonwerte eines Farbauszugs im Druck gegenüber den Originaldaten, wobei der mittlere Anstieg dieser Druckkennlinie als Gradationswert (Gamma) definiert ist. 2) in ICC-Profilen die charakteristische Kurve der einzelnen Farbkanäle (redTRC, greenTRC, blueTRC), wirksam bei der Verknüpfung zwischen PCS und Gerätefarbraum.

Farbheit colorness: im Sinne der Gegenfarbentheorie die Orientierung bezüglich der Rot-Grün- und Gelb-Blau-Achsen beispielsweise in CIELAB, also die Röte, Grüne, Bläue und Gilbe.

farbig colored: veralteter Begriff für bunt; Gegenteil: farblos, unbunt.

Farbigkeit colorfulness: eines der drei intuitiven Attribute für Lichtfarben: Hellheit–Farbigkeit–Buntton (brightness–colorfulness–hue)

Farbkanal (primary) color channel: Komponente zur Darstellung der Farbinformation in Scannern, Digitalkameras, Monitoren (RGB) und grafischen Datenformaten (RGB, CMYK)

Farbkippen, kippender Farbgang color bias: 1) komplementärer Farbstich in Farbumkehrfilmen (Diafilmen) aufgrund unterschiedlich entwickelter Farbkupplerschichten. 2) aus der Fotolabortechnik entlehnter Begriff für einen Farbstich, der an Druckmaschinen durch Unterfärbung einer der Prozessfarben im Komplementärbereich auftritt, beispielsweise bei zu wenig Yellow im Blaubereich.

Farbknick sudden chromaticity shift: Effekt bei der additiven, physikalischen und besonders häufig der autotypischen Farbmischung, dort z.B. besonders auffällig im Dreifarbengrau: trotz gleichmäßiger Erhöhung bzw. Erniedrigung der Flächenbedeckung aller drei Mischungskomponenten C+M+Y „knickt“ bei einen bestimmten Gesamt-Flächenbedeckung das Grau in einen Farbstich weg. Deshalb werden für die Graubalance unproportional ansteigende CMY-Anteile von den Viertel- über die Mittel- zu den Dreivierteltönen empfohlen.

Farbkommunikation color communication: 1) Unterstützung einer zu verbreitenden Information durch die auffällige Wirkung der Farbe (rotes Unterstreichen, bunte Gestaltung usw.). 2) Informationsaustausch auf allen Gebieten der Farbe; für eine allgemeine Verständlichkeit der am Informationsaustausch Beteiligten sorgen müssen:

– einheitliche Terminologie, unter anderem festgelegt in der CIE-Publikation „Internationales Wörterbuch der Lichttechnik“ und darauf aufbauenden Normen;

– anschauliche mathematisch-physiologische Modellierung des Phänomens Farbe zwecks einheitlichen Gebrauchs von Messgrößen, Formeln und Beobachtungsbedingungen, festgelegt in der CIE-Publikation „Farbmessung“ und darauf aufbauenden

Normen;

– einheitlicher Gebrauch von RGB- und CMYK-Farbvalenzen in technischen Prozessen, beispielsweise ISO-Druckfarbenskala;

– einheitlicher Gebrauch von Arbeitsmitteln, beispielsweise Farbmuster oder Messtechnik eines Herstellers in allen Stufen eines bestimmten Prozesses der Farbwiedergabe;

– einheitliche bzw. kompatible Architektur des Austauschs von Farbbilddaten in Prozessen der Farbwiedergabe, beispielsweise ICC-Colormanagement.

Farbkonsistenz color consistency: farbliche Übereinstimmung von Muster und Probe bzw. wunschgemäße, vorhersagbare und in allen Produktionsphasen wiederholbare Farbwiedergabe des Originals in einem Medium.

Farbkörper 1) color solid: geometrische Darstellung eines Farbmodells, beispielsweise Kugel (Runge), Doppelkegel (Ostwald), Rhombendekaeder (Küppers) oder unregelmäßige Gebilde (Rösch, CIELAB-Farbraum). 2) color pigment: Bezeichnung für Buntpigmente für keramische Erzeugnisse.

Farbkorrektur color correction: digitale Bearbeitung oder automatische Korrektur (mittels ICC-Profil) der Farbwerte in Bildern und Dokumenten.

Farbkosmos 5000 Chroma Cosmos 5000: 5000 Farbproben umfassendes japanisches Farbenordnungssystem nach dem Munsell-Prinzip.

Farbkraft ink saturation: von der flächenmäßigen Farbgebung und der Ergiebigkeit der Druckfarbe abhängige Farbsättigung im Druck.

Farbkreis color wheel/circle, hue circuit: systematische Anordnung von Bunttönen maximaler Buntheit als Ausgangsbasis für ein Farbenordnungssystem. Die Anordnung erfolgt entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn, aber immer gemäß den Wellenlängen im Lichtspektrum, wobei Anfang (Blauviolett) und Ende (Rotorange) der sichtbaren Spektralbereiche durch einen Purpur-Bereich überbrückt werden. Je nach Aufgabe sind die Bunttöne empfindungsgemäß gleichabständig (Munsell, CIELAB) oder mit komplementärem Gegenüber (Ostwald-System) angeordnet.

Farbkreisel gyratory color mixer: einziges Instrument, das mit Körperfarben bei schneller Rotation die additive Farbmischung bewirken kann.

Farbmaßzahlen colorimetric values/coordinates: mathematische Werte für die Beschreibung eines Farborts; die hierzu herangezogenen Kenngrößen richten sich nach der Auswahl des Farbraummodells, beispielsweise x und y im CIExyY(1931)-Farbraum oder L*, a* und b* im CIELAB(1976)-Farbraum. Die F. gelten nur für die begleitend anzugebenden Lichtart und Normalbeobachter, beispielsweise D50/2°.

Farbmessgeräte color(imetric) measuring instruments/devices: Geräteklassen unterschiedlicher Leistungsfähigkeit und Eignung: Dreibereichsmessgerät (Kolorimeter), Spektralfotometer, Spektraldensitometer und Farbmesskamera. Aufgrund einer Messung über das gesamte sichtbare Spektrum kann ein Spektraldensitometer die unterschiedlichsten Qualitätsparameter bewerten.

Farbmessstreifen color control bar/strip: siehe Druckkontrollstreifen

Farbmessung color measurement/measuring, colorimetry, color control: Verfahren der zerstörungsfreien Materialprüfung zum Bestimmen der spektralen Eigenschaften einer Oberfläche (DIN 5033-4/-7, ISO 13655:) oder Lichtquelle (DIN 5033-8) oder der Farbwiedergabe-Eigenschaften eines Geräts (ISO 12641/12642); durchgeführt mit Spektralfotometern oder Spektraldensitometern, die auf der Basis des spektralen Remissionsgrades alle Farbmaßzahlen berechnen können. Vor Messbeginn ist das Messgerät auf einen mitgelieferten Absolutweißstandard zu kalibrieren.

Farbmetrik, Farbvalenzmetrik colorimetry: mathematische Beschreibung der Abstandsverhältnisse im Farbraum; die niedere F. beschreibt das Phänomen des Farbensehens und definiert Standardlichtquellen (Normlichtarten), die höhere F. widmet sich der Bewertung von Farbunterschieden (Farbabstandsformeln). Die Vergleichbarkeit von Farbempfindungen beruht letztendlich auf der Vergleichbarkeit von Farbvalenzen, die als Ortsvektoren im Farbraum eine zahlen- bzw. wertmäßige Beschreibung der Farbempfindungen bieten, das heißt, überhaupt erst Abstände zwischen zwei Punkten (nämlich Koordinatennullpunkt und Farbort) definieren, und erst auf der Grundlage einer Abstandsdefinition und der generellen Vergleichbarkeit lässt sich eine Farbmessung durchführen.

farbmetrische Färbung colorimetric toning: 1) Beziehung zwischen Buntheit und Helligkeit im CIELAB-System. 2) relative f. F.; Methode, bei der an Stelle eines Farbdensitometers mit einem Spektralfotometer die Farbwirkung gerasterter Tonwertes bewertet wird; wird außer beim DFTA Dot Gagin Compensation Tool für den Flexodruck nicht mehr praktisch angewandt.

farbmetrische Parameter colorimetric parameters, colorimetry of …: siehe Farbmaßzahlen

farbmetrisches Grundgesetz Richter’s law: im Bezug auf die Netzhautrezeptorentypen definierte Manfred Richter 1948: „Das helladaptierte trichromatische Auge bewertet die einfallende Strahlung nach drei voneinander unabhängigen spektralen Wirkungsfunktionen linear und stetig, wobei sich die Einzelwirkungen zu einer untrennbaren Gesamtwirkung addieren.“

Farbmischsystem ink mixing system: System zum Mischen von Sonderfarben oder verschnittenen Druckfarbenvorräten inkl. Restfarben. Ein F. für Bogenoffsetfarben besteht aus Basisfarben-Vorrat (8 bis 12 Grundtöne), Präzisionswaage, Spektralfotometer, Rezeptiersoftware und ggf. eine Misch- und Dosieranlage (ähnlich der im Baumarkt). Im Flexodruck werden beim Einsatz von Pigment-Konzentratsystemen sowohl Skalenals auch Sonderfarben erst vor Ort rezeptiert und in benötigter Menge gemischt, wozu auch Lösemittel, Verschnitte, Weißfarben und Lacke vorgehalten werden; die Misch- und Dosieranlage ist entsprechend groß und speist sich über Rohrleitungen aus Tanks.

Farbmittel colorant, color agent: Stoffe, die Gegenstände und Substanzen farblich verändern; unterschieden wird grob nach Farbstoffen und Pigmenten (Farbenindex) sowie Deckvermögen, Echtheiten, Farbstärke oder Streuvermögen (DIN 55943), Weiß-, Bunt-, Schwarz-, Glanz- oder Leucht-F. (DIN 55944), natürliche und synthetische F. (DIN 55944).

Farbmodelle und abgeleitete Farbräume color space models and derivates: in Erweiterung des Verständnisses von einem Farbraum, der an sich auch ein Farbmodell ist, sind in die Betrachtung sogenannte abgeleitete Farbräume einzubeziehen – zweckmäßig aufbereitete Systeme, die auf den Analysefarbraum CIEXYZ (geräteunabhängig) bzw. den Analyse- und Synthesefarbraum RGB (geräteabhängig) oder den Synthesefarbraum CMYK (geräteabhängig) zurückzuführen sind. Aus CIEXYZ abgeleitet sind CIExyY, CIELUV, CIELAB und wiederum daraus CIELCH, HLS, HSV, HSB. Aus RGB abgeleitet sind R’G’B’J’ (Urfarben) und Kodak YCC. Aus CMY abgeleitet sind CMYK und K (unbunt).

Farbmusterbuch spot-color sample book, color specimen book: gedruckte oder in PDF nachgestellte Mustersammlung druckbarer Farborte (beispielsweise wegen des eingeschränkten Farbraums im Zeitungsdruck oder für die Farbraumerweiterung von HiFi-Color-Skalen) und Pigmenteffekte.

Farbort [Pl. Farborte oder Farbörter] chromaticity coordinates, chromaticity locus [Pl. loci; sprich: lousai]: Beschreibung der farbmetrischen Eigenschaften einer Druckfarbe mit Hilfe von Farbmaßzahlen (Vektorkoordinaten im Farbraum).

Farbpalette, Farb(ensetz)tabelle, Farbregister CLUT color LUT, color look-up table, color setting table: Gesamtheit der Farbwerte, die in Bild- und Grafikdatenaustauschformaten für die Zuordnung zu den Graustufen angelegt ist. Beispiele: Farbpaletten in Grafikprogrammen, in der Grafikkarte verankerte Tabellen für die Monitor-Kalibrierung, Transformationsvorschriften in ICC-Profilen.

Farbraum color space: dreidimensionales Darstellungs- und Beziehungsmodell von Farborten. Unterschieden wird in geräteabhängige Farbräume (RGB, CMYK) gemäß der technischen Farbkanäle und in geräteunabhängige Farbräume (CIEXYZ, CIELAB), die den gesamten wahrnehmbaren Farbraum repräsentieren.

Farb[raum]transformation color (space) transformation: siehe Farbanpassung

Farbrechner color matching module: siehe CMM

Farbreihenfolge printing ink sequence: im Mehrfarbendruck die Reihenfolge des Aufdruckens der Prozessfarben oder anderer Buntfarben auf den Bedruckstoff; der ProzessStandard Offsetdruck schreibt KCMY für Bogenoffset, Heatset und Schmalbahn-Rollenoffset vor; Abweichungen sind beispielsweise bei Skalen mit Rupfneigung möglich. Der Coldset-Zeitungsdruck bevorzugt CMYK, seltener KMCY. Begründung: unterschiedliche Farbannahmeeigenschaften der Papiere und der Farbschichten nass-in-nass.

Farbreiz color stimulus: physikalische Kennzeichnung der Lichtstrahlung, die durch unmittelbare Reizung der Zapfen (Netzhautrezeptoren) eine Wahrnehmung hervorruft, die als Farbe empfunden werden kann. Der Farbreiz kann sowohl von einem Primärstrahler (Lichtquelle) als auch von einem Sekundärstrahler (remittierende Oberfläche) ausgehen.

Farbreizfunktion color stimulus function: mathematische Beschreibung des Farbreizes mit Kurven für die Schwächung des Lichtstroms für Wellenlängenintervalle von 5 bis 20 nm. Die F. (physikalischer „Sender“) bildet mit den Normspektralwertfunktionen (physiologischer „Empfänger“) unter einer bestimmten Lichtart konkrete Normfarbwerte.

Farbrezeptiersoftware color reciping software: Computerprogramm, das unter Anwenden der Absorption-Streuung-Gleichungen zum Mischen von Sonderfarben aus einem Grundfarbensortiment inkl. Farbrestmengen (Restfarbenverwertung) oder einem Konzentratsystem eingesetzt wird, beispielsweise X-Rite Ink Formulation und Connex Alwin II (PV).

Farbrührwerk ink agitator: Gerät zum Einbau in Farbkästen von Druckmaschinen, um 1. die Druckfarbe mittels Rührkonus gleichmäßig über die gesamte Farbkastenbreite zu verteilen und an den Duktor „anzulegen“ – besonders zu empfehlen für UV-Farben, 2. bei thixotropen Farben die Viskosität niedrig zu halten; ein einzeln aufstellbares F. dient in Verbindung mit einer Farbmischssoftware zum Mischen der gewünschten Sonderfarbenmenge in einer Dose.

Farbsaum color fringe: von der Objektfarbe abweichende Ränderbildung an fotografierten Objekten, bedingt durch Objektivverzeichnung (chromatische Aberration)

Farbschichtdicke ink film thickness: Schichtdicke im vollflächigen Druckfarbenauftrag, messbar als Vollton-Farbdichte. Um die Soll-Farbdichten der Prozessfarben sowie deren geforderten Farborte zu erreichen, müssen Mindest-F.n gedruckt werden: CMY 0,7 bis 1,1 μm, K 0,9 bis 1,3 μm.

Farbschmeichel-Index color flattery index: siehe Farbwiedergabe-Index

Farbseparation color separation: Herstellung der Farbauszüge für den Mehrfarbendruck; die Farbauszüge der Prozessfarben CMYK müssen unterschiedliche Rasterwinkelungen aufweisen, um ein Moiré zu vermeiden.

Farbstärke color strength: Maß für die Fähigkeit eines Farbmittels, farbgebend auf andere Stoffe zu wirken; messbar als Absorptionsgrad in Abhängigkeit von der Konzentration des Farbmittels im zu färbenden Stoff.

Farbstich color cast, offshade: bildfremde Färbung im gesamten Bildmotiv (ISO 11958, DIN 55980: absoluter F.; DIN 55981: relativer F.); siehe auch Farbkippen, Farbknick

Farbstimmung color tune: in erster Linie von der beleuchtenden Lichtart und in zweiter Linie von den dominanten Remissionserscheinungen bestimmter Farbreiz, der mögliche andere Farbreize „überlagert“; beispielsweise Glühlampenlicht vermittelt eine warm-rötliche F.

Farbstoff dye, dyestuff: mehrere Klassen von zumeist synthetischen Farbmitteln, die im Gegensatz zu den durchfärbenden Pigmenten die Objekte lediglich einfärben; im Color Index sind etwa 7000 Farbstoffe klassifiziert.

Farbsynthese color synthesis: Zusammendruck der Farbauszüge

Farbsystem color system: Systematik zur Anordnung der Farbvalenzen, die immer nur das Grundprinzip einer Farbmischung darstellt und nicht deren technische Umsetzung.

Farbtabelle siehe CLUT

Farbtafel chromaticity chart/diagram: zweidimensionaler Schnitt durch einen Farbkörper auf einem Niveau gleicher Helligkeit. In dieser Ansicht sind nur die Buntton-Parameter (CIExyY-Normfarbtafel) oder Chrominanzen (a*;b*-Farbtafel aus CIELAB) dargestellt.

Farbtemperatur color temperature: Maß Tx in Kelvin [K] oder Mired [M] (M = 1000000/K) für den Farbeindruck einer Lichtquelle im Vergleich zu der Lichtfarbe, die der ideale „Schwarzer Körper“ (Planckscher Strahler) bei einer bestimmten Temperatur abgibt. Zu unterscheiden sind drei Fälle: 1) die Plancksche Farbtemperatur TP (Planckian color temperature, PCT) selbst, die dieser ideale Körper bei vollständiger Absorption einwirkender Wärmestrahlung zeigt, wobei er die ineinander übergehenden Stadien Rotglut, Gelbglut, Weißglut und Blauglut durchläuft; dieser stetige Durchlauf wird als Planckscher Kurvenzug in x;y-, u*;v*- und a*;b*-Farbtafeln dargestellt; für jede TP lässt sich eine konkrete spektrale Strahlungsverteilung ermitteln, die sich durch einen kontinuierlichen (lückenfreien) und stetigen (peakfreien) Kurvenverlauf auszeichnet; TP entspricht der wahren Glühtemperatur T. 2) die Verteilungstemperatur TD (color temperature of relative spectral power distribution, DCT) eines glühenden technischen Strahlers (beispielsweise Glühlampe), der bei Farbgleichheit mit dem Planckschen Strahler eine abweichende, aber ebenfalls kontinuierliche spektrale Strahlungsverteilungskurve aufweist; TD ist niedriger als die wahre Glühtemperatur T dieses technischen Strahlers. 3) die ähnlichste oder korrelierende Farbtemperatur Tn, Tc (nearest/correlated color temperature, CCT) einer beliebigen Lichtquelle (beispielsweise Sonne, Leuchtstofflampe, Quarzlampe, LEDs), die nur in der Lichtfärbung annähernd mit dem Planckschen Strahler übereinstimmt (also in ihrer Farbart dem Planckschen Kurvenzug nahe kommt), aber weder eine kontinuierliche noch stetige Strahlungsverteilungskurve aufweisen muss; Tn,c kann sehr viel niedriger als die wahre Temperatur T dieser Lichtquelle sein. Bei der Simulation der Normlichtart D50 in der Medienindustrie steht weniger die Farbtemperatur Tn = 5003 K = 199,9 M als vielmehr der Farbwiedergabeindex aufgrund der Annäherung an die gewünschte relative spektrale Strahlungsverteilung maßgeblich (Metamerie!).

Farbdrift,-tendenz color drift: Farbverschiebung durch Alterung einer Strahlungsquelle.

Farbtiefe 1) color intensity: Maß für die Intensität einer Farbempfindung. Die F. nimmt mit der Buntheit der Farbe zu und mit der Helligkeit ab; in gleicher Farbtiefe hergestellte Färbungsprodukte sind nur scheinbar mit gleicher Konzentration gleich starker Farbmittel (vergl. Farbstärke) hergestellt. 2) color depth: Gesamtzahl der Bits, die für die Tonwert- bzw. Farbwert-Charakterisierung eines Pixels in einem Bild-, Grafikoder Videodatenformat zur Verfügung gestellt werden.

Farbton hue: siehe Buntton

Farbtransformation color transformation: siehe Farbanpassung

Farbumfang color gamut: quantitative Kennzeichnung eines geräteabhängigen Farbraums nach dessen Ausdehnung im geräteunabhängigen Farbraum. Bei der Simulation von Farbwiedergabeergebnisen ist zu beachten, dass der Simulationsfarbraum (Proofdrucker) größer ist als der darzustellende Farbumfang (Druckmaschine).

Farbumfangswarnung out-of-gamut warning: Funktion einiger ICC-konformen Softwares, auf außerhalb eines Farbraums liegende Farben hinzuweisen; die Warnung dient dem Vermeiden von Fehlern, nicht darstellbare Farben (out-of-gamut colors) in Ausgabedateien zu belassen, ohne sie einer Farbanpassung unterzogen zu haben.

Färbungsregelung automatic/closed-loop color density control: automatische Steuerung der Farbdichte in Druckmaschinen unter Einbindung einer Farbmessung oder Farbdichtemessung in einen geschlossenen Signalflusskreis, beispielsweise KBA QualiTronic ColorControl.

Farbvalenz color/chromatic stimulus [Pl.: stimuli]: wertmäßige Kennzeichnung eines Farbortes im Farbraum mit Hilfe eines Vektors, der vom Koordinatenursprung 0 auf den Farbort zeigt (Ortsvektor). Der Vektor wird durch Addition beispielsweise der Vektoren rR, gG, bB gebildet. Unterschieden wird in Primärvalenzen R, G, B (additiven Farbmischung), Grundvalenzen P, D, T (Beschreibung von Tagsehen, Umstimmung und Farbenfehlsichtigkeit mittels der 3 Zapfentypen PDT bzw. neuerdings LMS) und virtuelle Normvalenzen X, Y, Z (CIEXYZ, Beschreibung aller farbmetrischen Phänomene).

farbverbindlich contract color-proofed: Qualität eines Digitalproofs oder Andrucks, dessen Druckbild mit dem späteren Auflagendruckbild in der Farbwiedergabe übereinstimmt, wobei die Einhaltung der entsprechenden Toleranzen (Farb- und Buntheitsabstände in Auswertung eines Kontrollelements, beispielsweise Medienkeil) fälschungssicher dokumentiert werden soll. Qualitätskriterien nach ISO 12647-2/-7 und ProzessStandard Offsetdruck bezüglich des farbmetrisch gemessenen ugra/Fogra-Medienkeils: Papierweiß ΔE*ab ≤ 3; mittlerer Farbabstand aller Messfelder ΔE*ab ≤ 3; max. Farbabstand aus allen Messfeldern ΔE*ab ≤ 6; max. Farbabstand der CMYK-Volltöne ΔE*ab ≤ 5; max. Bunttondifferenz der CMYK-Volltöne ΔH*ab ≤ 2,5; mittl. Bunttondifferenz im Dreifarbengrau ΔH*ab ≤1,5.

Farbverbrauch ink consumption: 1) für einen Druckauftrag benötigte Druckfarbenmenge (in g); Berechnung durch Massedifferenz (100 bedruckte – 100 unbedruckte Bogen in g) × Auflagenhöhe /100; 2) im Zeitungsdruck der flächenbezogene Druckfarbenbedarf (in kg/m2), der erforderlich ist, um eine bestimmte relative Farbdichte zu erzielen.

Farbverlauf color vignette: kontinuierlicher, allmählicher Übergang von einer Farbnuance in eine andere.

Farbverschiebung, Trocknungsdrift chromaticity shift: Änderungen des Farborts im Verlaufe der Druckfarbentrocknung; während sich Nass- und Trocken-Farbdichten allein wegen des schwindenden Nässeglanzes unterscheiden, kommt bei Nass- und Trocken-Farbmaßzahlen der Einfluss der Oxidations- oder Vernetzungsreaktionen oder Verdunstung und Wegschlagen hinzu, die sich durch Änderung der Feststoff-Konzentration oder-Struktur auszeichnen.

Farbwerk inking unit: Baugruppe in Druckmaschinen mit dem Zweck der Farbübertragung; unterschieden wird im Offsetdruck das konventionelle („lange“) F. und das Kurzfarbwerk, das KBA unter anderem für den wasserlosen Zeitungsdruck (Cortina) entwickelt hat.

Farbwiedergabe color rendering: Qualität der Farberscheinung, mit der ein Farbbild im Zielmedium dargestellt oder zuvor an einem Monitor oder im Digitalproof simuliert wird.

Farbwiedergabeabsicht rendering intent: im Rahmen des Colormanagement auszuwählende Vorschrift für die Farbraumanpassung; in der ICC-Profilformat-Spezifikation wird in vier Vorschriften unterschieden:

– absolute match (absolut farbmetrisch, exakte 1:1-Farb kommunikation)

– reference match (relativ farbmetrisch, exakte Farbkommunikation mit Bezug auf Weißpunkt des Ausgabemediums)

– saturation match (sättigungerhaltend),

– perceptual match (wahrnehmungsbezogen, fotografisch, unter Berücksichtigung der Umfeldeinflüsse wie die anzunehmende Betrachtungsumgebung)

Farbwiedergabe-Index color rendering index, CRI: farbmetrische Qualität einer Lichtquelle für die Eignung zu Abgleich oder Abmusterung; Maß für die Genauigkeit eines Farbeindrucks, der durch die Beleuchtung eines bunten Objektes (Testfarben nach DIN 6169-2:1976) im Vergleich zu einer D50-Referenzlichtquelle entsteht: Ra = 100 – 4.6 × ΔE*ab; für Abmusterungskabinen und Leitstandpulte wird ein Index > 90 gefordert, die LED-Technologie von Just Normlicht erreicht ca. 99.

Feststoffgehalt solids content: rheologische Kenngröße von Druckfarben; Volumen- oder Massekonzentration (%) unlöslicher Stoffpartikel in Dispersionen, beispielsweise Pigmente in Bindemitteln (konventionell trocknende Farben) oder aber Pigmente und Harze in Lösemitteln (trocknende und mineralische Öle).

Feuchtmittel fount solution: im Nassoffsetdruck ein Hilfsstoff, der durch Benetzen der Nichtbildbereiche der Druckform zu deren korrekter Einfärbung beiträgt und der mit der Druckfarbe eine Emulsion eingeht. F.-Dosierung und Zusatzstoffkonzentration haben Einfluss auf Trockenzeit, Glanz, Farbwiedergabe/Brillanz und Neigung zum Tonen.

Filmbildung setting, film/skin formation: Prozess der Oberflächentrocknung/-härtung einer Druckfarbenschicht; diesem ersten Teilprozess der Druckfarbentrocknung schließt sich die Durchtrocknung an.

Filtercharakteristik filter characteristic curve: spektraler Transmissionsgrad eines bunten Filters – früher für die Herstellung von Farbauszügen und bisweilen noch in Filterdensitometern; Wellenlängenmaxima: Rotfilter bei 625 nm, Grünfilter bei 520 nm, Blaufilter 435 nm.

Flackern flare: Streuung der Strahlungsintensität.

Flimmer-Index flicker index: Toleranzmaß für das Flimmern eines Monitors.

Fluoreszenz fluorescence: Leuchten durch Fremdanregung, beispielsweise von optischen Aufhellern durch den UV-Anteil des eingestrahlten Lichts.

Fluoreszenzfarben, Tagesleuchtfarben, Neonfarben fluorescenct inks: CMYK-Skalen, in die Fluoreszenzpigmente eingearbeit wurden; Einsatz für Plakate, Etiketten, Aufkleber; durch grobe Pigmente schwierig verdruckbar; oxidative und UV-Formulierungen; geringe Lackier- und Licht-Echtheiten.

Fluoreszenzpigmente fluorescent pigments: Farbmittel, die in Tagesleuchtfarben eingearbeitet werden; F. wandeln die UV-Anteile des Tageslichts in sichtbare Wellenlängen um, sodass die Druckfarbe scheinbar mehr Licht remittiert, als eingestrahlt wurde.

Flüssigkristall-Farbbildschirm liquid-cristal color display: siehe Aktivmatrix-Display

Focoltone-Farbsystem Focoltone swatch book: für die Farbkommunikation zwischen Design, Medienvorstufe und Druck entwickeltes System aus 763 Nuancen, die sich aus der Mischung der Prozessfarben CMYK ab einem Rastertonwert von 5% ergeben; Besonderheit ist die Veranschaulichung der Farbdifferenz DeltaE bei rasterpunktgrößenabhängigem Tonwertzuwachs; Focoltone liegt auch für den Zeitungsdruck und als digitaler Farbfächer in einigen DTP-Programmen vor.

Fogra Forschungsgesellschaft Druck Fogra Graphic Technology Research Association: Forschungsinstitut und Dienstleister; entwickelte auf dem Gebiet der Druckfarben und Softproof-Technologie mehrere Prüfverfahren und Zertifizierungen.

Foliendruckfarben foil/film printing inks: Farben zum Bedrucken von Folien mit nichtsaugender Metall- und/oder Kunststoffoberfläche; Trocknungsmechanismus entweder rein oxidativ (das heißt ohne wegschlagenden Anteil) oder strahlenhärtend.

Formulierung formulation: Druckfarbenrezeptur mit bestimmten erwünschten chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften.

Fotoinitiator photoinitiator: wesentlicher Bestandteil von UV-Farben und-Lacken; je nach Typ zerfällt der F. in hochreaktive Radikale oder Kationen, die im Bindemittel eine Polymerisations-Kettenreaktion auslösen und so für die Filmbildung und Durchhärtung sorgen. Nur schwer setzen sich Offsetfarben mit F.en durch, die auf schmalbandige UV-Quellen (Excimer, LED-Arrays) abgestimmt sind. F.-Spaltprodukte können in Lebensmittelverpackungen migrieren.

Fotometrie photometry: Lichtmesstechnik.

Fotostrom siehe Lichtstrom

foveales Sehen foveal vision: das durch den Standardgesichtsfeldwinkel von 2° gewährleistete scharfe Farbensehen mit dem Bereich der Netzhautgrube (Fovea).

F-Index Fx F index: Kürzel für Fluoreszenz-Lampen, die unter anderem im UV-Bereich emittieren (ab 300 nm registriert): F1 bis F6 „Normallampen“ (normal lamps, NL); F7 bis F9 „Breitbandlampen“ (broad-band lamps, BL); F10 bis F12: „Dreibandenlampen“ (three-band lamps, TL), beispielsweise F11 „Kaufhauslicht TL84“.