Siebdruck Raster

Der Rasterdruck mit dem Sieb ist heute kein Problem mehr. Bei der Vorlagenerstellung sind folgende fachliche Zusammenhänge zwischen Siebgewebe und Rasterweite zu beachten. Optimal sind:

Sieb 43T = 43 Fäden/cm = 110 Fäden/inch     =  24 LPI (Lines per Inch | Halftones)
Sieb 54T = 54 Fäden/cm = 135 Fäden/inch     =  30 LPI (Lines per Inch | Halftones)
Sieb 64T = 64 Fäden/cm = 160 Fäden/inch     =  35 LPI (Lines per Inch | Halftones)
Sieb 80T = 80 Fäden/cm = 200 Fäden/inch     =  44 LPI (Lines per Inch | Halftones)
Sieb 90T = 90 Fäden/cm = 230 Fäden/inch     =  51 LPI (Lines per Inch | Halftones)
Sieb 120T = 120 Fäden/cm = 305 Fäden/inch =  68 LPI (Lines per Inch | Halftones)

Die Formel lautet: Fäden/inch : 4,5 = optimaler LPI Wert

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Screenshot eines High-Res Preview einer gerippten Siebdruckvorlage.

Somit findest Du für Dein Sieb den passenden LPI Wert. Möchtest Du jetzt allerdings für Deine fertige Halbtonraster-Grafik das richtige Sieb ermitteln, gehst Du wie folgt vor:

LPI Wert Deiner Grafik x 4,5 = Fäden/inch

Begriffserklärungen:
LPI = Lines Per Inch / Linien per Inch – Ist ein Maß für die Rasterweite, also den Abstand der Rasterzellen beim Drucken. He höher der LPI Wert, desto feiner und schärfer wird eine Grafik im Druck dargestellt.

Aber was heisst das jetzt konkret?
Im beschichteten Sieb können nur zwei Zustände abgebildet werden:

1. Sieb ist mit Emulsion gefüllt (Es wird an dieser Stelle KEINE Tinte durch das Sieb gedrückt).

2. Sieb ist NICHT mit Emulsion gefüllt (Es wird Tinte durch das Sieb gedrückt).

Somit können Farbverläufe z.B. von schwarz nach weiß nur in einem Halbtonraster dargestellt werden, während gute Tintenstrahldrucker den Farbauftrag über die Dropletgröße steuern können.

Um einen Farbverlauf im Siebdruck darzustellen, muss eine Grafik in eine Rastergrafik umgewandelt werden. Ein Farbverlauf wird über eine Umwandlung der Tonwerte in Rasterwerte der einzelnen Farben erreicht.

Für jede Siebfeinheit gibt es dazu einen optimalen LPI Wert . Je feiner das Sieb wird, desto feiner kann der verwendete Raster sein. Dies setzt natürlich auch die passende Fotoemulsion voraus.

Neben den klassischen Methoden gibt es jetzt gottseidank geeigneter Software mit der die nicht einfache Arbeit des intelligenten Aufrasterns erledigt werden kann.

Geeignete InkJet-Druckern lassen sich mit RIP-Software zur Produktion von hochwertigen Rasterfilmen einsetzen. Dabei sind den Rasterformen und Rasterarten fast keine Grenzen gesetzt. AM-Raster und FM-Raster sind möglich, auch gemischt und nur verlaufend eingesetzt. Diese sind für den hochwertigen Siebdruck genauso konfigurierbar wie für die Bedürfnisse des Offsetdruck, Flexodruck, Buchdruck, Tampondruck und die Stempelherstellung.

Welche Linienstärken sind im Siebdruck druckbar?

Die dünnste noch druckbare Linie muss mindestens 2x so dick sein, wie die Maschenweite des Siebs. Besser ist, wenn Sie 3x so dick ist.

Bei einem 60T Gewebe = 60 Fäden/cm = 6 Fäden/mm = 3/6mm = 1/2mm
120 Fäden / cm -> 12 Fäden / mm -> Linienstärke mind. 3/12 mm = = 1/4 mm

Für den Druck benötigst Du außerdem spezielles Zubehör, wie ein feineres Sieb (ab 64T), hochwertigere Fotoemulsion (Easy Blue), und ggf einen härteren Rakel (80Shore).